Sans titre

Dieses Bild entstand an einem frühen Morgen aus dem Fenster eines Hotelzimmers in der Bourgogne. Die Stimmung war überwältigend und verdrängte meine Noch-Schläferigkeit sofort. Das Bild hier zeigt recht genau, was ich damals fühlte und heute, 10 Jahre später, immer noch so in Erinnerung habe.

Sehvorgänge entstehen aus einer komplexen Kaskade cerebraler Verschaltungen, die alle unsere verschiedenen Sinnesorgane einbeziehen und die im Laufe der Entwicklung vom Kleinkind zum Erwachsenen durch sehr intensive und vielfältige Lernprozesse geprägt werden. Sehen und verstehen stellen somit sehr individuelle Vorgänge dar. Das vergisst man gerne, und ist dann erstaunt, wenn eine Kommunikation nicht so verläuft, wie man sich das eigentlich vorgestellt hat. Wissenschaftler sind heute in ihren Erkenntnissen zur Funktionsweise unseres Gehirns einen guten Schritt weiter. Das Wenige, das ich nun bisher darüber lesen konnte hat mich stark dazu animiert, aus der konventionellen Fotografie auszubrechen und im virtuellen Labor meinen Sehgefühlen freien Lauf zu lassen. Dabei enstehen Bilder zwischen Fiktion und Wahrheit, zwischen Fotorealismus und Malerei.